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Demografiefest in die Zukunft

Stadt und Mehrgenerationenhaus

Stadt und Mehrgenerationenhaus – starke Partner für ein demografiefestes Wunsiedel

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Koordinatorin Heike Syma vor dem Mehrgenerationenhaus Wunsiedel.

In Wunsiedel arbeiten Stadt und Mehrgenerationenhaus Hand in Hand daran, die Lebensbedingungen der rund 9.500 Einwohnerinnen und Einwohner bedarfsgerecht und nachhaltig zu verbessern. Der Erste Bürgermeister von Wunsiedel Karl-Willi Beck und die Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses Heike Syma berichten, warum diese Zusammenarbeit für beide Seiten gewinnbringend ist.

Im Zentrum von Wunsiedel weist eine Baustelle auf das zukünftig noch intensivere Miteinander der Generationen hin. Hier wird derzeit ein repräsentatives Altstadthaus saniert, das ab Dezember 2013 als Begegnungsstätte für Menschen aller Altersgruppen zur Verfügung stehen wird. Dabei ist das Mehrgenerationenhaus Wunsiedel auch mit seinen derzeitigen Räumlichkeiten nicht mehr aus der sozialen Infrastruktur der im Fichtelgebirge gelegenen Kleinstadt wegzudenken. Mit engagierter Unterstützung der Stadt hat es sich zu einem anerkannten Dreh- und Angelpunkt für den generationenübergreifenden Austausch, soziale Unterstützungsangebote und Freiwilliges Engagement entwickelt. Vom Bürgerbus, der die Mobilität auch im Umkreis der Stadt erhöht, einer „Taschengeldbörse", die Jugendliche dazu anregt, ältere Menschen gegen ein kleines Entgelt im Haushalt zu unterstützen bis hin zu einer Tagesmüttervermittlung, durch welche die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert wird. Diese und zahlreiche weitere passgenaue Angebote sowie Beratungs- und Unterstützungsleistungen machen das Mehrgenerationenhaus zu einem starken Partner für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die Kommune, die gleichzeitig der Träger des Hauses ist. Stadt und Mehrgenerationenhaus haben sich zum Ziel gesetzt, Wunsiedel demografiefest zu gestalten. „Wir stellen uns der demografischen Entwicklung und setzen auf lokale Lösungsansätze. Dem Mehrgenerationenhaus kommt dabei eine Schlüsselrolle zu", sagt Karl-Willi Beck, der Erste Bürgermeister von Wunsiedel.

Kommune und Mehrgenerationenhaus: Die Koordination erfolgt Hand in Hand

Wie viele andere Kommunen in Deutschland steht Wunsiedel vor der Herausforderung, die soziale Infrastruktur an die Bedürfnisse der zunehmend älter werdenden Einwohnerinnen und Einwohner anzupassen. Gleichzeitig sollen die Lebensbedingungen so gestaltet werden, dass auch junge Familien Wunsiedel als Lebensmittelpunkt wählen. Dieses Ziel vor Augen binden die politischen Entscheidungsträgerinnnen und -träger das Mehrgenerationenhaus auch institutionell in die Sozialraumgestaltung ein. Um hierzu auch in der Verwaltung eine Struktur zu schaffen, wurde das Sachgebiet „Generationenarbeit" in der Abteilung Soziales eingerichtet. Die Sachgebietsleiterin Heike Syma ist gleichzeitig die Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses. „Durch unsere städtische Trägerschaft sind wir an der Schnittstelle von Politik und Gesellschaft. Deshalb wissen wir immer, mit welchen Themen und Problemfeldern sich der Bürgermeister und der Stadtrat gerade befassen", erklärt Heike Syma. „Zu wissen, was für die Stadt gerade im Mittelpunkt steht, und was die Stadt plant, ist ein ganz großer Vorteil", so Syma weiter. Die Hauskoordinatorin kommt in regelmäßigen Abstimmungsgesprächen mit dem Bürgermeister oder den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung zusammen, um die aktuellen Aufgaben zu besprechen. Dass genau diese enge Zusammenarbeit dafür sorgt, dass die Angebote des Mehrgenerationenhauses zum Bedarf vor Ort passen, davon ist auch Bürgermeister Karl-Willi Beck überzeugt: „Wenn mich meine Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat auf eine Angebotslücke aufmerksam machen, suche ich direkt das Gespräch mit Heike Syma. Umgekehrt hat auch Frau Syma einen direkten Zugang zu meinem Büro, ähnlich einer Stabsfunktion", berichtet er.

Ein Sprecherrat für die bayerischen Mehrgenerationenhäuser

Über ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Kommune tauscht sich Heike Syma auch mit Koordinatorinnen und Koordinatoren aus anderen bayerischen Mehrgenerationenhäusern aus. Den Rahmen dafür bietet der so genannte Sprecherrat der bayerischen Mehrgenerationenhäuser, der sich aus sieben gewählten Mitgliedern zusammensetzt. Alle Beteiligten haben die nachhaltige Sicherung der Mehrgenerationenhäuser im Blick. Originäres Ziel dieses Gremiums ist es, auf die zentrale Bedeutung von Mehrgenerationenhäusern aufmerksam zu machen und sich für eine dauerhaft angelegte finanzielle Förderung einzusetzen. „ Auf Landes- und Bundesebene haben wir Forderungen formuliert. Im Bayerischen Sozialministerium haben wir sogar einen direkten Ansprechpartner", berichtet Heike Syma. Auch im Bayerischen Landtag hat es schon ein erstes Gespräch über Unterstützungsmöglichkeiten durch das Land Bayern gegeben, weitere sind geplant. Der bisher größte Erfolg des Sprecherrats ist laut Heike Syma, dass das Gremium wesentlich dazu beigetragen hat, dass 50 bayerische Kommunen gegenwärtig mit 5.000 Euro durch das Land unterstützt werden, damit in diesen Kommunen die Arbeit der Mehrgenerationenhäuser für die Laufzeit des Bundesaktionsprogramms gesichert werden kann. Dieser Erfolg gibt dem Gremium Rückenwind für die anstehenden Gespräche.

Gemeinsame Erfolge, gemeinsame Pläne

Auch in Wunsiedel sind Mehrgenerationenhaus und Stadt auf das, was man gemeinsam erreicht hat stolz. „Der Bürgerbus zum Beispiel war eines der ersten Projekte, mit dem das Mehrgenerationenhaus stark nach außen getreten ist. Damals war das etwas komplett Neues", sagt Bürgermeister Karl-Willi Beck. Koordinatorin Heike Syma betont die weit reichende Vernetzung mit anderen Institutionen wie dem Diakonischen Werk oder den Kindergärten und Schulen. „Viele unserer Partner sagen, dass es diese Verzahnung nicht ohne das Mehrgenerationenhaus geben würde", so Syma. Und was wünscht man sich in Wunsiedel für die Zukunft? „Wir werden eine Stadt, die dafür bekannt ist, dass man hier in guter Gemeinschaft leben kann", sagt Beck. Heike Syma wünscht sich, dass noch mehr Wunsiedlerinnen und Wunsiedler den Weg ins Mehrgenerationenhaus finden und stellt in Aussicht, dass das Haus bald neue Angebote im Bereich  „Wohnen im Alter" bereithalten wird – ab Dezember im neugebauten Mehrgenerationenhaus.